Wenn der Gaumen Purzelbäume schlägt

7. Januar 2020

Riads, Johannes-Brahms-Platz 7, 20355 Hamburg, Tel.: 040 35716923
www.riads.de

Von der Karte:
Mansaf
Lammrückenfilet Beduinischer Art mit Zimtreis, Datteln, Mandeln und Rosinen auf Joghurt-Minzsauce, dazu Gemüse
21,50 Euro

Das Lamm präsentierte sich auf einen schönen großen Joghurt-Minzsaucenspiegel. (Foto: Jesco von Moorhausen)

Aufgrund eines Besuches der Laeishalle in Hamburg kehrte ich in das nah gelegene libanesische Restaurant Riads ein. Es befindet sich direkt am großen Parkplatz und ist ein idealer Treffpunkt vor den Veranstaltungen in der Laeiszhalle. Das Restaurant ist übersichtlich, aber geschmackvoll eingerichtet. Freundlich wurde ich in Empfang genommen und mit meiner Partnerin zum Tisch geleitet.

Der erste Blick in die Karte ließ mich bereits erstrahlen. Traditionelle Kreationen, mit Zusammenstellungen, die unser westlicher Gaumen eben nur selten erfährt – ja, das macht neugierig und so entscheide ich ich mich auch gleich für das erste Hauptgericht auf der Karte, die keineswegs überfrachtet ist, sondern gut ausgesucht und zusammengestellt.

Mansaf ist normalerweise ein traditionelles arabisches Gericht, welches hauptsächlich aus Lamm und Reis besteht. Unter anderem gilt es in bestimmten Kreisen als Nationalgericht Jordaniens. Normalerweise wird es mit Fladenbrot kombiniert und nach beduinischer Art im Stehen gegessen. Nun ja, ich befinde mich jetzt aber in einem Restaurant und der Koch hat seine eigene Mansaf-Interpretation kreiert, die ihm überaus gelungen ist.

Mir werden ein Schälchen Gemüse gereicht sowie eine Schale mit intensiv nach Zimt duftendem Reis, der mit Datteln und Rosinen vermengt wurde. Mein Hauptteller präsentiert sich mit einem großen Joghurt-Minzsaucenspiegel, auf dem sich das tranchierte Lamm perfekt gegart präsentiert. Ein wenig Granatapfel und Mandeln runden das Bild ab. Mein Löffel fährt in den Reis und meine Partnerin macht bereits den Hals lang, da das so unglaublich gut riecht. Die Kombination zwischen dem würzigen Lamm und dem milden Joghurt gepaart mit dem Zimt im Reis und der Süße der Früchte lässt meinen Gaumen Purzelbäume schlagen. Genau so möchte ich es haben wenn ich mich für orientalische Küche entscheide. Leider wird allzu oft für den deutschen Geschmack gekocht, doch im Riads kommt man voll auf seine Kosten.

Auch die Falafel-Interpretation meiner Partnerin war hervorragend und sehr lecker. (Jesco von Moorhausen)

Meine Partnerin ist nicht ganz so mutig und bestellt Falafel, die ebenfalls hervorragend war. Mit Neugier hätte ich dazu auch ein libanesisches Bier probiert, welches auf der Karte angeboten wurde, doch leider gab es derzeit keines mehr im Restaurant. Der Import gestaltet sich sicherlich sehr schwer und somit ist das völlig in Ordnung. Da ich aber sicherlich dort wieder einkehren werde, komme ich bestimmt ein anderes Mal in den Genuss.