Perfektes Steak mit langweiligem Salat

1. Juli 2018

Haus der Getreuen, Schlachtstraße 1, 26441 Jever, Tel.: 04461 748 59 49

Von der Karte:

200 g Rumpsteak von deutschen Rind
mit Ofenkartoffel und Salat
26,00 Euro

Das 200 g Rumpsteak habe ich medium bestellt und bekam es genau auf den Punkt gegart. (Foto: Jesco von Moorhausen)

Das Haus der Getreuen ist ein stilvolles Restaurant in der Fußgängerzone ganz in der Nähe der Jever-Brauerei. Eigene Parkplätze und eine Terrasse sowie den atmosphärisch eingerichteten Innenraum heißen den Besucher willkommen. So gibt es hier ein auf die Seite gedrehtes Ruderboot im Vintagelook, was als Sitzbank dient sowie einen Tisch mit eigener Bierzapfanlage. Auch weitere Räume, die vom üblichen Restauranttrubel abgetrennt werden können, nutzen Vereine und Firmen für ihre Feierlichkeiten. Das Haus der Getreuen hat in Jever einen guten Ruf und wird gerne besucht.

Die Karte zeigt sich übersichtlich. Man scheint sich hier auf Wesentliches zu konzentrieren und nicht eine Flut an verschiedenen Gerichten anzubieten. Ich entscheide mich für das Rumpsteak vom deutschen Rind. Hier habe ich die Wahl zwischen 200 oder 300 g. Die kleinere Variante reicht mir völlig aus. Ich wählte es medium. Im Preis von 22,50 Euro ist zudem eine Salatbeilage enthalten. Weitere Beilagen kann man sich gegen 3,50 Euro zusätzlich aussuchen. Darunter Steakpommes, die leider nicht selbstgemacht sind, oder eine Ofenkartoffel mit Sourcreme. Da mich tief gefrorene Fertigpommes nicht sonderlich reizen entscheide ich mich für die Ofenkartoffel. Meine Partnerin entschied sich noch für eine Vorspeise und wählte die Kressesuppe. Die Kinder bekamen Bratwurst mit Pommes.

Obwohl das Restaurant nicht sonderlich voll war, dauerte es recht lange, bis das erste Essen serviert wurde. Bis der Hauptgang kam verging sogar eine Stunde. Sicherlich weiß ich nicht, was an Vorbereitungen im  Hintergrund in der Küche noch zu erledigen waren. Vielleicht erwarteten sie eine größere Gesellschaft, aber die Wartezeit war mir persönlich zu lang für das, was ich bestellt habe. An einem Steak und einem Salat mit Garnelen, den meine Begleitung bestellte, muss man nicht so lange herumdoktern.

Die Ofenkartoffel war ordentlich mit Sourcreme bestückt, was mir persönlich sehr gefällt. (Foto: Jesco von Moorhausen)

Als das Essen kam, sah alles sehr anschaulich aus. Mein Steak war perfekt medium. Das Fleisch war butterzart und sehr schmackhaft. Auf dem Teller gab es für das Rumpsteak noch eine Kräuterbutter-Rose, die allerdings komplett durchgefroren war. Schade, denn so konnte man sie nur auf das Fleisch legen und warten, bis sie auftaute, während das Steak dabei an Temperatur verlor. Ein Schneiden der Butter war aufgrund der Härte nur schwer möglich. Neben dem Fleisch waren ein paar frittierte Kartoffelscheiben als Dekobeigabe. Dann kam der Salat, der doch recht langweilig angemacht wurde. Es war halt ein bunter Salat ohne Pfiff. Die Ofenkartoffel wurde auf einem separaten Teller serviert. Die Sourcreme war reichlich, was ich persönlich sehr schön finde und ich oft in anderen Restaurants bemängel, wenn nur ein kleiner Klacks davon auf der Kartoffel ist. Geschmacklich war beides in Ordnung.

Da ich bei meiner Begleitung neugierig naschen konnte, kann ich auch noch etwas zur Kressesuppe sagen. Meiner Partnerin schmeckte sie sehr gut. Mir persönlich war sie etwas zu sahnig, aber das ist Geschmackssache. Ihr Salat mit den Garnelen war zwar in Ordnung, aber wir beide vermissten hier auch den Pfiff. Zudem waren die Garnelen etwas fade im Geschmack.

Vor Jahren war ich schon einmal im Haus der Getreuen auf ein Firmenfest. Dort hatte ich Wildschwein, was wirklich grandios war. Daher war ich jetzt ein wenig enttäuscht. Zwar waren alle Speisen absolut in Ordnung, das Rumpsteak möchte ich hier sogar ganz besonders loben, da es perfekt zubereitet war, doch beim Rest muss ich leider Abstriche machen. Dennoch werde ich wiederkommen, denn anscheinend hat die Küche ein Händchen für Fleisch und so ein gutes Steak oder auch das damalige Wild sind tatsächlich nur schwer zu bekommen.

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