Tapas in rauen Mengen

16. August 2018

Caldero, Am Markt 23, 26122 Oldenburg, Tel.:  0441 36137080

Von der Karte:

5,00 Euro
8,50 Euro
7,50 Euro
Die Garnelen im Knoblauch-Öl waren mir etwas zu klein, aber ansonsten geschmacklich in Ordnung. (Foto: Jesco von Moorhausen)

Direkt am Alten Rathaus am Markt liegt das Caldero. Spanische und portugiesische Küche bestimmen die Speisekarte. Da dürfen Tapas natürlich nicht fehlen. An den kleinen Appetithäppchen kann man sich genussvoll satt essen. Aber widmen wir unseren Blick zunächst auf die Lokalität an sich. An diesem Abend war ich mit einem Freund im Caldero essen und wir entschieden uns für den Außenbereich. Ein späterer Blick mit einem wirklich gutem Cocktail (Mai Tai) in das Restaurant begeisterte mich. Urgemütlich mit Gewölbe, altem Backstein, gemütlichen Ledersofas und Kissen zeigt sich das Caldero. Da mag der Gast bleiben.

An diesem Abend nahmen wir das Gutscheinheft Barometer mit und konnten vier Tapas zum Preis von zwei bestellen. Dazu gab es für mich noch ein Brown Ale von Braufactum und ein Mai Tai, sowie für meine Begleitung eine Cola und ein Moscow Mule. Dazu vier Tapas (Die Garnelen gab es zweimal) und ein bisschen spanisches Brot. Alles zusammen kostete uns der Abend 44,00 Euro. Nicht viel für das, was uns an Qualität geliefert wurde.
Als alte Freunde hat man sich immer viel zu erzählen. Also legten wir los. Doch nach einiger Zeit vermissten wir unser Essen. Die Getränke waren schon fast aufgebraucht. In diesem Zuge muss ich das Bier von Braufactum sehr loben. Ich trank es zum ersten Mal und es war unglaublich lecker, malzig, mild, fruchtig…einfach toll. Doch der Magen knurrte und das Essen ließ auf sich warten. Ich kann mir das nur so erklären, dass die Anzahl der Gäste für einen normalen Wochentag im Caldero wahrscheinlich recht groß war und die Küche nur wenig Personal hatte. Immerhin war der Außenbereich komplett besetzt und auch im Innenbereich saßen noch Gäste. Außerdem ist das Anfertigen von Tapas für einen Koch eine aufwendige Sache, denn die meisten Gäste bestellten sich zwei bis drei verschiedene Tapas, was für einen Koch bedeutet, er muss für eine Person schon zwei bis drei verschiedene Gerichte zubereiten – auch wenn diese Gerichte recht klein sind. Die Arbeit bleibt die Gleiche.
Kanarische Kartoffeln – wie ich sie liebe. Und auch diese hier waren unglaublich lecker. (Foto: Jesco von Moorhausen)

Spät aber erwartungsvoll kam unser Essen an. Rustikal auf einem Brett, teilweise in Tongeschirr serviert, wurden uns die Tapas gebracht. Klasse, das macht gleich Lust, den ersten Bissen zu nehmen. Ich persönlich liebe kanarische Kartoffeln. Zuerst hatte ich sie auf Borkum im Kartoffelkäfer gegessen und konnte gar nicht mehr aufhören. Umso freudiger mein Blick auf die Speisekarte, als ich sie auch im Caldero erblickte. Und sie sind genauso gut. Dazu die Mojo Rojo und Verde, perfekt! Könnte mich einen ganzen Abend daran verköstigen. Aber da gab es ja auch noch die Garnelen im Knoblauch-Öl. Ich hatte gehofft, dass jene etwas größer sind. Aber geschmacklich waren sie durchaus in Ordnung, allerdings auch kein Überflieger. Was wir beide für sehr angenehm empfunden haben, ist, dass zwar Knoblauch überall mit verarbeitet war, jener aber nicht dominant nach vorne stach. Die Speisen waren alle sehr ausgewogen gewürzt und zeigten sich stimmig. Nur in der Nacht wachte ich einmal auf und hatte eine ordentliche Knoblauchfahne und einen riesigen Durst. Darunter musste vor allem meine Frau leiden.

Das Caldero bietet mit ihrer großen Tapaskarte eine abwechslungsreiche Auswahl. Ich freue mich schon nach und nach durch alle Variationen durchzuprobieren. Aber noch ein Wort zu den Cocktails und ein großes Lob an den Cocktailmixer. Da versteht einer sein Geschäft. Der Mai Tai war großartig. Insgesamt kann ich den Abend im Caldero wirklich loben.

Schreibe einen Kommentar