Zu teuer für zu wenig Geschmack

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4. Januar 2018

Biggie B, Haarenstraße 9, 26122 Oldenburg, Telefon: 0441 18000944

Von der Karte:

Biggie SmokedBurger Double
mit Pommes, Ketchup und Cola im Menü
12,80 Euro

Biggie B in der Oldenburger Haarenstraße serviert einen ordentlichen Burger, der aber schlussendlich nicht mehr als ein üblicher Burger ist. (Foto: Jesco von Moorhausen)

Wer in der Restaurantlandschaft hipp sein möchte, braucht Burger auf der Karte. Am besten, man macht gleich einen ganzen Burgerladen auf, richtet ihn spartanisch mit Hockern ein und paart alles mit Vintagelook – fertig ist der angesagte Treffpunkt. Aber die Qualität muss natürlich auch stimmen: frische Salate, herzhaftes Fleisch und natürlich den Mut zu etwas Neuem. Biggie B in der Haarenstraße 9 versucht diesen Weg.

100 Prozent frisches Rindfleisch, belegt mit Käse, knusprigem Bacon,knackigem Salat, angebratenen Paprikastückchen und BiggieSecretSauce – so steht es auf der Karte unter Biggie SmokedBurger, den ich mir gleich im Menü als Double bestelle, also zwei Patties. Nachdem der Gast an der Kasse im voraus zahlt und bei Fertigstellung des Burgers der jeweilige Vorname durch den Laden gerufen wird, bekommt man ein kleines Tablett mit dem ganzen Menü. Im Vorfeld nahm ich mir aus dem Kühlschrank eine Cola heraus. Die war überraschend warm. Egal, ab auf den Hocker (keine Lehne zum relaxen) und ran an den Burger.
Stilvoll schaut er ja aus, der SmokedBurger. Zusammengehalten wird er durch ein Stäbchen, der in die Mitte des Brötchens gesteckt wurde. Das gehört irgendwie zum hippen Burger dazu. Ist aber auch praktisch, weil ansonsten das Burgerhochhaus gleich in der Hand zerfallen würde. So wage ich den ersten Bissen, während es ordentlich auf den Tisch tropft. Ich schaue mich kurz nach Besteck um: Fehlanzeige. Es gibt nur Einwegkabeln. Hier wird der Burger noch rustikal gegessen. Und der Geschmack? Er war in Ordnung, aber ehrlich gesagt habe ich mir mehr darunter versprochen. Sicherlich war alles frisch zubereitet – vor allem das Brötchen, welches in einer, wie es beworben wird, Meisterbäckerei in Rastede entsteht. Doch hatte ich nicht einen SmokedBurger bestellt? Ich hatte mich auf einen schönen, rauchigen Geschmack gefreut, aber der fehlte komplett. Die geheimnisvolle Burgersauce haute mich auch nicht vom Hocker (ohne Lehne). Die Pommes waren auch übliche Ware, natürlich dicke Pommes, weil man ja hipp ist und auch der Ketchup war ziemlich normal, der in einem umweltfreundlichen Gefäß serviert wurde – muss ja hipp sein. Alles zusammen zwar ordentlich, aber für 12,80 Euro hätte ich einfach erheblich mehr erwartet. Es fehlte schlichtweg eine Geschmacksexplosion, kulinarische Kontraste oder einfach den Mut zu etwas Neuem.

 

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