Die Mohltied in der Weser-Ems Halle verlief in diesem Jahr nur in einem kleinen Rahmen. „Wir sind froh, dass wir überhaupt wieder etwas anbieten können“, erklärt Kim Gütebier vom Management der Weser-Ems Halle. Und auch wenn nur wenige Stände ihre Produkte auf dieser Mohltied präsentierten, so konnte der Besucher doch einiges entdecken. Mir persönlich sind zwei Produkte besonders im Gaumen aufgefallen. Da wären zum einen die Produkte der Firma O´Donnell, die Spirituosen auf Weizenbrandbasis herstellen. Ich probierte den reinen Weizenkorn mit 50 % Alkoholgehalt, der überraschend mild daherkommt. Den hohen Alkoholgehalt merkt man nicht. Besonders begeistert war ich von dem Nusslikör „Harte Nuss“. Mit 25 Prozent Alkoholgehalt ist auch dieser Likör nicht ohne, vor allem, da er ebenso süffig und mild über die Zunge läuft. Vor allem der nussige Geschmack ist besonders intensiv. Es gibt derzeit ja einige Nussspirituosen, doch die „Harte Nuss“ von O´Donnell gehört derzeit zu meinen Favoriten. Da ich leider mit dem Auto zur Messe fahren musste, blieb es bei diesen beiden kleinen Proben. Andere Sorten, wie vor allem Bratapfel, der auch warm gemacht und mit einem Schlag Sahne serviert werden kann, interessieren mich brennend. Die Firma O´Donnell ist in Berlin-Neukölln ansässig. Insbesondere ihre Flaschen bzw. Gläser, in denen ihre Produkte enthalten sind, fallen auf. Die Spirituosen werden in Marmeladengläsern abgefüllt. Das soll an die Zeit der Prohibition in den USA erinnern. Damals wurde der Alkohol ebenso in Marmeladengläsern abgefüllt, damit er nicht sofort auffällt.
Als weiteres kulinarisches Erlebnis möchte ich die Firma „Wilde Leckereien“ von Bernhard Fleßner herausheben. Mit Wildfleisch und Wildwurstprodukten ist die Firma aus Wiesmoor sicherlich nicht alleine in der Region, aber eines hebt sie dennoch von den anderen ab. Die Wildwurst besteht aus 100 Prozent aus Wild. Das ist ungewöhnlich, da in den meisten Wildwürsten normales Schweinefleisch beigemengt wird. Das sorgt für die nötige Bindung und verhindert, dass die Wurst trocken schmeckt. Doch Bernhard Fleßner hat eine Methode gefunden auf normales Schweinefleisch zu verzichten. Ich probiere zum einen die Wildkrakauer aus Reh und Wildschwein, sowie die grobe Wildbratwurst aus Rehfleisch. Beide Produkte schmecken aromatisch nach Wild und sind fernab von trocken. Saftig und unglaublich geschmackvoll kommen beide Würste daher. Dazu gibt es einen Preiselbeersenf, der zu dem deftigen Fleisch hervorragend passt. Ein Genuss und sehr zu empfehlen!