Bremer Scheerkohltag am 20. April

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Wir kennen Wirsingkohl, Rotkohl, Weißkohl und natürlich Grünkohl – aber Scheerkohl? Dieses ganz besondere Blattgemüse ist leider nur wenigen Einheimischen bekannt. Dabei ist es eine echte regionale Spezialität – und gehört eigentlich in einem Zug genannt mit dem Bremer Kluten, Bremer Babbeler oder dem Bremer Senatswein.

Mit einem Scheerkohltag auf dem Wochenmarkt Domshof soll diese Wissenslücke nun genussvoll geschlossen werden, und zwar am Samstag, 20.04.2024 von 8 bis 15 Uhr am Stand des Vereins Slow Food in Kooperation mit dem NABU.

Wat de Buer nich kennt…
Als Scheerkohl (auch Scherkohl) bezeichnet man in Bremen und dem Umland eine lokale Varietät des Rapses. Der Name leitet sich vom Scheren ab, also dem Abschneiden der jungen Blätter noch nicht in Stängel geschossener Rapspflanzen. Bis in die 1960er-Jahre war Scheerkohl bei uns in der Region ein populäres Frischgemüse. In gemüsearmen Monaten stand es mehrfach in der Woche auf dem Tisch. Danach ist es aus der Mode gekommen, so dass die zahlreichen regionalen Schnittkohlsorten verschwanden.

Nur der Bremer Scheerkohl ist erhalten geblieben und wird bei einigen wenigen Erzeugern in der Region noch angebaut. Er kann von Februar (Gewächshaus) bis Juli ausgesät werden. Die Ernte erfolgt etwa vier bis acht Wochen später. Der Scheerkohl ist damit das erste frische – und überaus vitalstoffhaltige – Gemüse des Jahres aus der Region. Eine späte Aussaat ab September ist möglich. Geerntet wird er dann bis zu den ersten starken Frösten.

Der Bremer Scheerkohl wird wie Spinat zubereitet und ist dank seines milden, leicht nussigen Geschmacks vielseitig einsetzbar: ob klassisch als Gemüsebeilage zubereitet, als Salat, Pesto oder in der Lasagne.

…dat söllt he mol probeeren!
Wer jetzt neugierig geworden ist und Scheerkohl probieren möchte, hat dazu am Scheerkohltag auf dem Wochenmarkt Domshof die allerbeste Gelegenheit: Es gibt leckere Probierhappen, beispielsweise Scheerkohl als deftige Gemüsebeilage oder als würziges Pesto verarbeitet zu Nudeln. Vor Ort sind zudem ausgewiesene Experten, die ihr umfangreiches Wissen über die Bremer Spezialität gern teilen. Und wer dann gleich selbst zur Tat schreiten möchte, kann natürlich auch frischen Scheerkohl kaufen.

(Foto: Slow Food Deutschland / Ulrike Westermann)