Ernährung ist auch Stilfrage

Viele Menschen in Deutschland halten sich bei ihrer Ernährung an bestimmte Regeln, verzichten zum Beispiel auf Fleisch oder Fertigprodukte.
(Foto: DJD/QS Qualität und Sicherheit/Westend61/Peter Scholl)

Für viele Menschen in Deutschland ist Essen nicht einfach Essen, sondern sie pflegen ganz bewusst einen bestimmten Ernährungsstil. Manche verzichten auf tierische Produkte, andere verzehren nur unverarbeitete Lebensmittel oder meiden Kohlenhydrate. Im Rahmen der repräsentativen QS-Studie 2023 „Wie sicher essen wir Deutschen?“ wollte man es genauer wissen und hat die Teilnehmer auch nach ihrem Ernährungsstil gefragt. Die Antworten sind teils überraschend. Denn anders als die Medienberichterstattung vermuten lassen könnte, ernähren sich nur acht Prozent der Verbraucher vegetarisch und gerade einmal drei Prozent vegan. Andere, oft unbekanntere Varianten kommen häufiger vor.

Weit vorn: Flexitarisch und Low Carb

Immerhin 15 Prozent der Befragten bezeichnen sich als flexitarisch. Das bedeutet, Fleisch und Fisch werden bewusst und recht selten gegessen, aber es wird nicht ganz darauf verzichtet. Es folgt mit elf Prozent die Gruppe derer, die auf Low Carb achten, also auf wenig Kohlenhydrate und viele Proteine. Dabei ist Fleisch oft ein beliebter Proteinlieferant. An dritter Stelle landet mit neun Prozent ein eher unbekannter Ernährungsstil, das „Clean Eating“. Hier liegt der Schwerpunkt darauf, möglichst wenig verarbeitete Lebensmittel zu essen, sondern die Mahlzeiten aus puren Grundzutaten zuzubereiten. Erlaubt sind etwa Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte, Nüsse und Samen, wenig verarbeitete Milchprodukte sowie auch Eier, Fleisch und Fisch – letztere frisch und möglichst in geprüfter Qualität. Alles Dinge, die es in jedem normalen Supermarkt gibt. Für geprüfte Qualität bei frischen Lebensmitteln steht hier das blaue QS-Prüfzeichen. Es garantiert, dass die Produkte während des gesamten Weges vom Landwirt bis zur Ladentheke sorgfältig kontrolliert wurden und beispielsweise keine unerlaubten Stoffe enthalten – mehr dazu und alle Studienergebnisse finden sich unter www.lebensmittelsicherheit.de.

Große Mehrheit ohne spezielle Präferenzen

Eine Reihe weiterer Ernährungsstile hat jeweils nur wenige Anhänger: So ernährt sich jeder Zwanzigste (fünf Prozent) pescetarisch, isst also Fisch, aber kein Fleisch. Ein Prozent der Befragten richten sich nach der Paläo- oder Steinzeitdiät. Sie verzehren nur Dinge, die auch ohne Ackerbau und Viehzucht zur Verfügung stünden, etwa Wild, Fisch, Gemüse, Beeren, Kräuter, Nüsse, Pilze und Honig. Den allermeisten Deutschen sind aber alle diese Kostformen zu speziell: 63 Prozent können mit keiner davon etwas anfangen und ernähren sich ganz einfach „normal“. (djd)