Wer braucht schon Röstzwiebeln

15. September 2018

BurgerStop, Gertrud-Barthel-Straße 1, 26316 Varel, Tel.: 04451 9611808

Von der Karte:

Kleines Burgermenü
BBQ-Burger, Pommes, 0,2 l Africola, Burgerstop-Soße als Dip
10,50 Euro

BurgerStop in Varel setzt auf bio und selbstgemacht. (Foto: Jesco von Moorhausen)

Mutig hat sich das Burgerrestaurant BurgerStop in Varel gleich in direkter Nachbarschaft zu McDonalds angesiedelt. Das zeugt von Selbstbewusstsein, denn anscheinend möchte BurgerStop ein anderes Konzept als die Fastfoodkette gehen. Das Erscheinungsbild des Restaurants ist modern, typisch hip für ein Burgerladen, mit einer offenen Küche und stilistischem Interieur. Es sieht gemütlich aus und von allen Seiten dringt aufgrund der großen Fenster Licht in das Restaurant. Bei gutem Wetter kann man sich nach draußen setzen. Naja, die Gertrud-Bartel-Straße bietet keine tolle Aussicht, aber was soll´s.

Obwohl ich kurz nach 16 Uhr im BurgerStop vorbeischaute, waren bereits viele Kunden am essen. Ich nahm mir einen Flyer, der als Karte dient und versuchte mich zunächst einmal darauf zu orientieren. Gruselig, total unübersichtlich und viel zu viele Informationen. Da sollte BurgerStop unbedingt nacharbeiten. Ich entscheide mich für den BBQ-Burger, 150 g Fleischpatty, mit gebratenen Speck, Chesterkäse, Röstzwiebeln, Tomaten und BBQ-Soße. Die freundliche Bedienung sagte mir dann gleich, dass Röstzwiebeln schon aus sind. Hm, seltsam nur nach rund 20 Minuten nach Öffnung des Restaurants. Aber ich wurde gleich gefragt, ob ich dafür frische Zwiebeln auf den Burger haben möchte. Das Angebot nahm ich gerne an.

Ich suchte mir eine gemütliche Ecke und nahm mir noch einmal den Flyer in Ruhe vor. Darauf erfuhr ich, dass das Fleisch aus groben Rinderteilstücken täglich frisch angeliefert wird und daraus die Patties entstehen. Das Fleisch stammt vom Schipper-Hof in Varel. Wow, sogar Biofleisch. Für nur 50 cent mehr wird aus meinem Burger ein Bioburger und das zu diesem Preis. Das ist wirkliche eine Hausnummer. Und dann auch noch ein regionaler Lieferant. So etwas muss wirklich lobend erwähnt werden. Zudem verzichtet das Restaurant auf Konservierungsstoffe und Geschmacksverstärker. Ferner werden die Buns auch noch selbst gemacht. Dass ich nun auf Röstzwiebeln verzichten muss, ist mir gerade gar nicht mehr so wichtig. Erst einmal einen Schluck Africola. Gibt es ja auch nicht an jeder Ecke. Ach, und Bluna steht auch in der Kühlung. Ist ja kultig! Aber ein wenig kühler hätte mein Getränk schon sein können. Vielleicht wurde aber erst gerade neu aufgefüllt.

Der Burger kommt flott an meinen Tisch. Den Flyer habe ich immer noch nicht durch. Egal, erst einmal essen. Brauche ich Besteck, fragt mich die Bedienung. Erst einmal nicht, antworte ich und beiße in den saftigen Burger. O.k., ich brauche doch Besteck. Alles sieht echt toll aus. Der Burger steht auf einer Schieferplatte, daneben die Steakpommes in einer Miniaturausführung eines Friteusekorbs, dazu der selbst hergestellte Dip. Aber jetzt zu dem Wesentlichem, dem Geschmack. Fluffig zeigt sich der Bun. Kann gar nicht glauben, dass der selbstgemacht ist, so perfekt sieht der aus. Frage deswegen noch einmal nach und es wird mir ausdrücklich bestätigt. Die Buns werden wirklich selbst gemacht. Klasse, und dann das Fleisch. Im Flyer sehe ich, dass es medium gebraten wird. Ja, und es stimmt. Perfekt medium, lecker, nein wirklich, sehr lecker. Der Speck, die BBQ-Sauce, der Käse, ja und die gebratenen Zwiebeln anstatt der Röstzwiebeln passen super dazu. Vielleicht sogar noch besser. Die Steakpommes hingegen sind eben Steakpommes. Nichts besonderes und leider aufgrund der neuen EU-Verordnung auch etwas blass. Aber dafür kann das Restaurant nichts. Der Dip ist ein wenig langweilig. Er ähnelt einer Cocktailsauce. Da hätte ich mir die gleiche Geschmacksexplosion wie im Burger gewünscht.

Ich lese nebenbei weiter. Die Möglichkeiten, sich seinen Burger selbst hier zu kreieren, sind immens groß. Oh, verdammt, es gibt auch Süßkartoffelpommes. Die muss ich unbedingt nächstes Mal ausprobieren, denn ich werde definitiv wieder kommen. Wie klasse wäre es jetzt, wenn der ganze Burger bio wäre. Nun ja, aber ob dann der Preis noch hinkommt? Wäre dennoch eine Überlegung wert. Mit dem Eekenhof in Varel-Büppel hätte man einen Gemüselieferanten.

PS: Sehr schöne Idee die Rabatte für Mitglieder der DIY Werkstatt Wilhelsmaven, Blutspender und Inhaber einer Ehrenamtskarte.

 

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